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Unbekannte Weine aus Lateinamerika, aus Chile, Peru, Argentinien, Brasilien und Mexiko gab es am Donnerstag, den 22.3.2018 in der Bodega López in Mödling zu verkosten. Sowie Rum aus Haiti, Antigua, Barbados und der Dominikanischen Republik, ein kleiner Streifzug durch das 50 verschiedene Sorten umfassende Rum-Angebot der Bodega. 22 Mitglieder des St. Urbanus Weinritterordens machten sich auf Einladung des Konventikels Wiener Weinberge auf diese Reise von den Anden in die Karibik, Reiseleiterin war Bodega-Chefin Marta López.

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Mit etwas Verspätung - bedingt durch den starken Verkehr nach Mödling - begann die Weinreise in der Bodega López im Süden Brasiliens, in der Serra Gaúcha. Seit 1875 befindet sich hier im Vale dos Vinhedos, im Tal der Weinberge, das Weingut der Familie Valduga. In vierter Generation machen hier die Brüder Erielso, Juarez and Joçao Valduga Weine von internationalem Niveau und haben dafür zahlreiche internationale Auszeichnungen einheimsen können. So wurde ihr Sauvignon Blanc 2014 etwa vom Falstaff-Magazin mit 86 Punkten ausgezeichnet. Mit mittlerem Gelbgrün, 12% Alkohol, 2,7 gRZ und 6,2 gS  zeigte sich dieser Wein mineralisch am Gaumen, mit Ananas und Pfirsicharomen in der Nase und sanftem Abgang. Allerdings um stolze € 18,50.

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Weiter ging die Reise nach Argentinien, in die Weinbauregion Mendoza am Fuße der Anden. Von hier kam der Melodias Torrontès 2017. Mit 12,5%, 4,5 gRZ, 6,7 gS, einem intensivem Aroma von Zitrusfrüchten und Blüten, zeigte sich dieser Wein elegant, mit würzigen Noten am Gaumen und frischer Säure - um € 16,-.  Ebenfalls aus Argentinien, diesmal allerdings ganz aus dem Süden, aus Patagonien, stammte der erste Rotwein des Abends, der Saurus Malbec 2016 vom WG der Familie Schröder. Der 2008er Jahrgang dieses Weins wurde mit der Bronzemedaille der Int. Weinherausforderung sowie dem Decanter World Wine Award ausgezeichnet. Ein reiner Malbec mit 13,5%, 3,5 gRZ und 5,2 gS waren 40% dieses Weins sechs Monate im Barrique. In der Nase dunkle Kirschen, eine rauchige Note, am Gaumen viel Voulmen, pflaumig, leichter Vanilletouch, € 17,-. Der nächste Wein, ein Petite Sirah 2015 vom WG Cetto, kam aus der Baja California aus dem Norden Mexikos. 14%, 2,1 gRZ, 5,9 gS, intensives Rubinrot, deutliches Himbeeraroma, am Gaumen Brombeeren und Trüffel, reifes Tannin, eckig und lang im Abgang. € 15,50.

Weiter ging's nach Chile, ins Valle de Rapel südlich von Santiago. Ein 100%iger Carmenere von Casa del Bosque aus dem Jahr 2014, mit 14%, 3,2 gRZ, 5,4 gS, selektiert per Hand gelesen, 9 Monate im Barriquefass gereift. Intensives Purpurrot, Aromen nach schwarzen Johannisbeeren, frischem Rosmarin, schwarzem Pfeffer. Am Gaumen Schokolade, Pflaumen, süßer Tabak,mit guter Tanninstruktur, samtig und lang. € 23,50. Südlich von Perus Hauptstadt Lima liegt das Valle de Ica am Fuße der Anden auf 500 Metern Höhe, wo sich das Weingut Bodegas Santigao Queirolo befindet. Von hier stammt ein 100% Tannat-Wein, der Intipalka mit 14,5%, ein rassiger, wilder Tropfen. Rubinrot, mit fruchtigen Cassis-Aromen, am Gaumen noch hart und streng, eigenwillig und charakterstark. Ein Wein mit unglaublichem Potenzial, der mindestens zehn Jahre lagern sollte. € 19,50.

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Zum Abschluss der Weine ging's zurück nach Brasilien, wieder ins Gebiet Serra Gaúcha, ins Vale dos Vinhedos. Von hier stammt der Merlot 2008 vom WG Pizzato mit 13,5%, 2,25 gRZ und 6 gS, vier Moante im Barrique. Sattes Dunkelrot, fruchtig würzig, schwarze Johannisbeeren, Schokolade, leichte Zedernholznote, am Gaumen Brombeeren, rauchig, starkes Tannin und wie sein Vorgänger auch viel zu jung. Auch das ein Wein mit enormem Lagerpotenzial - um € 24,-. Übrigens: Im Jahr 2000 wurde der Pizzato Merlot erstmals präsentiert und kam gleich auf Platz 1 aller Merlots aus Brasilien.

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Nach den Weinen aus Lateinamerika ging's mit Hochprozentigem weiter: Rum aus der Karibik. Aus Haiti war der "Barbancourt Three Star 4YO" mit einem Aroma von floralen und fruchtigen Duftnoten und leichtem buttrigem Touch. Am Gaumen ein Hauch Pfeffer und Muskatnuss, etwas Vanille, scharf und rauchig. In amerikanischer Eiche gereift, 4 Jahre alt, € 39,-. Nach geröstetem Zuckerrohr schmeckte der nächste Rum aus Antigua, der "English Harbour 5YO". In der Nase fruchtige Kirschen, würziges Eichenholz, Karamell und Bourbonvanille, am Gaumen weiche Textur mit gereiften Äpfeln, Zimt, Kokosnussmark und etwas Eichenholzrauch. 5 Jahre alt, Langer und sehr voluminöser Abgang um € 32.- Elegant und ein wenig ölig danach der "Plantation Barbados Extra Old 20th Anniversary". Ausgebaut in gebrauchten französischen Cognac-Fässern, mit intensivem Duft und Geschmack von Vanille, reifer Banane, Zuckerrohr und gerösteter Kokosnuss, 20 Jahre alt um € 61.- Den Abschluss bildete dann ein Rum aus der Dominikanischen Republik, der "Cubaney Centenario" um sagenhafte € 125,-. 30 Jahre alt, neben Aromen wie dunkler Schokolade, Vanille, Kaffee, Honig und Zuckerrohr kommen fruchtige Noten wie Orange, Pflaume und Mango hinzu.  Ein würdiger Abschluss eines geschmacklich tollen und extravaganten Verkostungsabends.

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Text: Christian Stöger
Fotos: Wolfgang Sluszanski, Silvia Stöger

 

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