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Bei herrlichem Wetter begaben sich die St. Urbanus Weinritter am Montag, den 20. Juli, auf den Bisamberg, genauer gesagt in die Rieden Wiesthalen und Falkenberg von Ordenswinzer Rainer Christ. Neben informativen Ausführungen zur Lyra-Ziehung, dem Terroir und den Rebsorten gab es auch ausgesuchte Christ-Weine zu verkosten. Kulinarische Köstlichkeiten aus Mama Christ's Küche waren die optimale Ergänzung, der Blick über Wien die optische Draufgabe.

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Es war einer dieser heißen Julitage. Kein Wölkchen am Himmel. Jeder Schatten ist wohltuend als wir uns am Parkplatz bei der Senderstraße am Bisamberg treffen.

Rainer Christ begleitet uns von dort auf einer Wanderung durch das Wiener Weinbaugebiet am Rande von Stammersdorf. Es geht durch Weingärten und Gassen, die außer den Winzern wahrscheinlich nur abwegige Wanderer fallweise beschreiten. Neben einem ständigen Blick auf das nördliche Wien überraschen uns unter anderem ein Weingarten mit Weinstöcken in Lyra-Ziehung sowie im nächsten Hohlweg eine hochinteressante Lehrstunde über Traubenwachstum, Bodenkunde und Weingartenpflege. Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir die Riede Falkenberg, wo uns vom anderen Ende schon die weißen Tischtücher engegenstrahlen. Weine warten darauf, verkostet zu werden, dazu eine rustikale Weingartenjause.

Wir sitzen jetzt also in der Riede, wo auf kalkreichem Boden und dem wachsamen Winzeraugen der Weißburgunder Vollmondwein langsam seiner Reife engegenwächst. Auf einem der historisch ältesten Weingärten Österreichs verkosten wir 10 verschiedene Weine aus dem Sortiment von Rainer Christ. Jeder einzelne Wein wird außergewöhnlich hingebunsvoll und kompetent kommentiert; Informationen, bei denen nicht nur viel Wissen auf allerletztem Stand mitschwingt, sondern bei Rainer sicherlich auch schon so etwas wie Weisheit.

Wir erfahren auf unaufdringiche, in höchstem Maße spannende Art, Details über die biodynamische Weinwirtschaft am Bisamberg, über historische Trends und Entwicklungen auf nationaler und internationaler Ebene, über das Klima und seinen Wandel im Laufe der letzten Jahre, über künstliche Bewässerung und vieles mehr. Fast ist es so, als ob nicht der Winzer da steht und spricht, sonder die Weinstöcke selbst...

Von den Weinen subjetiv ein paar herausgegriffen: Der Rose 2014, mit 10,5 Alkohol wahrlich kein Schwergewicht, in der Nase trotzdem äußerst schön, fruchtig fein, wie seinem Namen und seiner Farbe gerecht fast ein wenig nach Rose und Kräuter, attraktiv, elegant und leichtfüßig.

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Oder der Weißburgunder Vollmondwein 2014, wie auch schon bei der Floridsdorfer Bezirksweinkost ein fruchtig feiner harmonischer Duft, edelstoffig mit sehr schön eingebundener Säure.

Oder der Grüne Veltliner „X“ 2014, mit würzig grün-fruchtigem Duft, im Mund fast so, als könnte man die hochreifen Trauben noch am Gaumen spüren. Angenehme Extrakt- und Restsüße, ein edler guter Abgang mit zartem Hefeton. Ein Wein mit großem Potential.

Oder der Mephisto 2012, eine Zweigelt dominierte Cuvée mit Cabernet Sauvignon und Merlot, blau-violetter Farbe, rauchig-dunklem Duft, voll, intensiv, dicht, komplex. Mit deutlicher Würze, lang anhaltend, ganz weit hinten noch deutlich die Traubenschalen und –kerne.  Ein in diesem Zustand sehr kontroversieller Wein, der derzeit ganz deutich die Zähne zeigt. Aber die sind makellos!

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Insgesamt war der gesamte Abend wie aus einem Guss - was die Stimmung, das Wetter, die Weine, das Essen, die Organisation und die Betreuung betrifft. Ein schönes, gelungenes Beispiel von: Eins Sein.

Text: Ingrid Hamersky, Engelbert Kitzler
Fotos: Karl Juris

 

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