Unter Schaumweine versteht man laut Wikipedia den "Oberbegriff für weinhaltige Getränke in Flaschen, die aufgrund ihres Gehalts an Kohlenstoffdioxid unter Druck stehen. Der Überdruck durch das gelöste Kohlenstoffdioxid muss bei 20 °C mindestens 3 bar betragen. Im Unterschied dazu haben Perlweine nur einen Überdruck von 1 bis 2,5 bar." Um die Vielfalt der Schaumweine ging es bei zwei inhaltlich gleichen Verkostungen am 13. und 16.11.2023 im Ordenskeller.
Die Aufgabe der Verkostungsrunde war, die von Ritter Engelbert Kitzler zusammengestellten Schaumweine in jeweils Zweierflights zu erkennen: nach Land und Rebsorte. Keine leichte Aufgabe, waren doch einige durchaus überraschende Gebinde darunter. Was in Österreich und Deutschland Sekt oder Winzersekt genannt wird, heißt in Italien Spumante oder Franciacorta, in Portugal Vinho Espumante, in Spanien Cava und in Frankreich Cremant sowie Champagner, allerdings nur, wenn er tatsächlich aus der Champagne stammt.
Unterschieden werden die Schaumweine auch nach Zuckergehalt: So ist Brut Nature mit 0 Gramm ohne Zucker, Extra Brut 0-6 g Zucker pro Liter, Brut -12 g/l, extra dry 12-17 g/l, Sec 17-32 g/l, Demi Sec 32-50 g/l und Doux mit mehr als 50g/l.
Zur Einstimmung ging's mit einem Champagner von Daniel Perrin los, ein Brut 2008, zehn Jahre auf der Hefe gereift, aus CH und PN mit 12 Vol% um ca. € 35,- (die Schaumweinbeschreibungen finden Sie am Ende dieses Artikels). Paralell dazu ein deutscher Sekt, Triumvirat XII, Grande Cuvée 2012. 100 Monate auf der Hefe (8,5 Jahre), 12 Vol%, aus CH, PN und Meunier vom Sekthaus Raumland aus Flörsheim-Dalsheim um € 50,-
Im 2. Flight ein ungarischer Sekt Brut NV aus Furmint, CH und Harslevelü-Trauben von Sauska aus Budapest. Mit 12 Vol% um € 17,- Dazu ein Cremant de Luxembourg, Esprit de Schengen von Domaine Henri Ruppert, eine Cuvée aus PB, PN, Elbling, Auxerois, RR, PG mit 12 Vol% um € 16,- Zu den ersten vier Schaumweinen wurde Brie Bio Frischkäse mit Bio Baguette von Josefs Brot und Maiswaffeln gereicht.
Dann wieder ein Champagner zum Hauptgang Räucherlachs mit Senfsauce, und zwar ein Blanc de Meunier Heritage vion Andre Heucq aus 100% Meunier in der 1,5 l Magnum mit 12,5 Vol% um € 80,-
Im nächsten Flight zwei Sekte aus Österreich: Ein Sekt GV Reserve Brut vom Stift Klosterneuburg mit 12,5 Vol% um € 19,- und ein Sekt GV Reserve 2017 Brut Nature mit 30 Monaten Hefelagerung vom WG Zuschmann-Schöfmann aus Martinsdorf mit 12,5 Vol% um € 29.-
Zum 5. Flight gab's Ziegenkäse und Weizenmischbrot, in den Gläsern ein Rosé de Meunier Phase 1 Champagner Extra Brut aus 100% Meunier-Trauben, wieder von Andre Heucq mit 12,5 Vol% um € 42,- und ein Nuit de Rubis Champagner Brut aus PN von Marcel Vèzien mit 12 Vol% um € 49.-
Mortadella mit Weißbrot ließ beim 6. Flight auf Italien schließen, und tatsächlich gab's einen Vini del Re Lambrusco D.O.P. Secco von Cantina Settecani-Castelvetro mit 11 Vol% um € 20,- und - Überraschung! - ein Moxie Sparkling Shiraz von Dowie Doole aus McLaren Vale in Australien mit 13,5 Vol% um € 24,-
Auf Frankreich ließ die folgende Leberstreichwurst mit Roggenmischbrot schließen, und das passte hervorragend zum Blanc de Noirs Demi Sec Champagner aus 60% Meunier und 40% PN von Vadin-Plateau mit 12 Vol% um € 38,40. Im 2. Glas ebenfalls ein Champagner Rich Demi Sec zu je einem Drittel aus CH, PN und Meunier von Pol Roger aus Epernay mit 12,5 Vol% um € 49.-
Blauschimmelkäse und Gorgonzola passte ideal zum süßen Abschluss des Verkostungsabends mit süßen Schaumwein aus Italien, einem Moscato d'Asti von Vietti aus Castiglione mit 5 Vol% um € 15,- und einen Asti Spumante von Martini & Rossi mit 7,5 Vol% um € 7,-
Zwei interessante Abende, die in die weite Welt der Schaumweine entführten und beim Blindverkosten so manche Überraschungen parat hatten. Nachstehend die genauen Verkostungsnotizen von Weinakademikerin Irene Holzhacker.
20231113_Tafelrunde_Sprudel.pdf
Text und Fotos: Christian Stöger