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Drei Hospitas und zwei Hospes des St. Urbanus Weinritterordens wurden beim 8. Konventikelfest des Konventikel EINS in der modernen Kirche Am Schüttel am 18. Juni 2015 in einen höheren Ordensstand, zu Weindamen und Junker, erhoben. Und danach mit einer erlesenen Auswahl an Weinen des dreifachen NEWCOMER-Siegers Johann Gisperg im Zoba-Eck (dem ehemaligen Steirereck) gefeiert.

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Der feierliche Festakt fand diesmal in der 1962 eingeweihten Erlöserkirche im 2. Wiener Gemeindebezirk, Rustenschacherallee 14, statt. Gestaltungsmerkmale des Baus auf der "Insel" zwischen Donaukanal und Prater, sind der freistehende Glockenturm, die Verwendung von roh belassenem Stahlbeton, die Glasbausteine in Kreuzform anstelle traditioneller Kirchenfenster und die bewusst minimalistisch gehaltene Innenausstattung.

Die Kandidatinnen Frau Christa Filip, Frau Gertraud Heider sowie Frau Dr. Pia Hollosi und die Kandidaten Herr Michael Kandler und Herr Helmut-Michael Puhr wurden aufgrund ihres Engagements und ihrer Verdienste für den St. Urbanus Weinritterorden, von Hospita bzw. Hospes in den nächst-höheren Ordensgrad, zur Weindame bzw. Junker, erhoben.

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Anschließend begab man sich ins nahe ZOBA-Eck, das viele noch als ehemaliges Steirereck in guter Erinnerung hatten, um im Wintergarten bei ausgezeichneten Buffet-Speisen weiter zu feiern. 43 Mitglieder des Sankt Urbanus Weinritterordens delektierten sich auch an den sechs Weinen des dreifachen NEWCOMER-Siegers Johann Gisperg.

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Den Auftakt machte "Klara's Weingarten", ein Gemischter Satz aus Riesling, Grüner Veltliner und Muskat, Jahrgang 2014. Bei 12,5 Volumsprozent Alkohol besticht er durch einen frischen Duft nach grünem Apfel, Limette und Grapefruit. Am Gaumen aromatisch, mit elegantem Fruchtspiel (gelbe Früchte), einer charmanten Säurebalance und zarter Restsüße. Als Ergänzung ein Chardonnay Klassik 2014, im Stahltank ausgebaut, mit 13 Vol%. und 6,8 g Säure. Im Glas grün-schimmerndes Strohgelb, in der Nase ein feiner Würzeschleier, dezente Fruchtergänzung, und am Gaumen sauber und anregend, von angenehmer, reifer, ruhiger Art gekennzeichnet. Im Verlauf charaktervoll, elegant im Finish, zeigten sich beide Weine als angenehme Begleiter zu Vorspeisen wie Räuscherforelle, Hühnerleberpastete oder Schafskäse mit Kübriskernen. 

Zu den Hauptspeisen (Fledermaus, Paprikahuhn und Welsfilet) überzeugten eine St. Laurent Reserve 2012 und ein Pinot Noir Exklusiv 2012. Der Sankt Laurent mit 13 Vol% und 4,9 g Säure war 12 Monate in neuen Barriques gereift, zeigte tiefdunkles Purpur mit Violett im Randbereich. In der Nase das kassische St. Laurent-Feeling, mit Pinot-Akzenten unterlegt, Pflaumen und Beeren, Gewürze, Maroni und Marzipan. Eben alles, was ein großer St. Laurent braucht. Am Gaumen überraschend elegant, mit sanften Tanninen und toller Extraktsüße, zarte Bitterschokonoten, etwas Kirschen und Beeren, Zwetschkenröster, dann immer mehr Struktur und Charakter, von guter Länge mit noblem Nachhall. Der Pinot Noir war 12 Monate in gebrauchten Barriques, zeigte sich mit 13,5 Vol% Alkohol gerade richtig bei 4,6 g Säure. Tiefes Dunkelrot, in der Nase die feine Burgunderfrucht, zarte Himbeeren, Orangen, ein bisschen Schoko und Karamell. Rund, griffig, vollmundig und lang im Abgang.

Passend zum Dessert wurde die Auslese 2012, eine Cuveé aus Neuburger und Riesling, eingeschenkt. Mit 13% Alkohol, 5,8 g Säure und 23,1 g Restzucker ein fruchtig-süßer Speisenbegleiter. Zeigte sich mit gelbem Glanz mit Goldschimmer; jugendlich-elitärer Nase, am Gaumen dominieren die Sortenattribute vom Neuburger wie nussige Würze, süße Eleganz, geschmeidige Struktur, cremige Konsistenz, feurige Finesse. Ein relativ kraftvoller Wein, lang und intensiv, wobei Süße und Alkohol bestens aufeinan­der abgestimmt sind. Im Finish schöne Trocken­fruchtaromen, vor allem gedörrte Feigen, auch die nussige Würze hallt lange nach.

Den Abschluss des Abends bildete der NEWCOMER-Siegerwein dieses Jahres in Rot, die Cuveé Kontrast 2011. 12 Monate in neuen Barriques gereift bietet sie 13,5% Alkohol und 4,8 g Säure. Der Wein zeigt sich in intensivem Rubinrot mit dunklem Kern, in der Nase Aromen von mürben Früchten, Kaffee, Dörrpflaumen, Karamell, rauchig. Am Gaumen angenehme Extraktsüße, cremig, stoffig, mit samtigen Phenolen, breit-wuchtig, forderndes Tannin, zur Frucht kommt wohltuender, harmonischer Holzeinsatz, ein Schoko-Kirsch-Mix mit jugendlichem Toasting und aufgrund der Jugend noch etwas herber Abgang. Bis nach Mitternacht gab es angeregte Gespräche und Diskussionen rund um den Wein.

Text: Christian Stöger
Fotos: Silvia Stöger

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