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Bereits zum 8. Mal haben sich am Donnerstag, den 21. Mai 2015, die Mitglieder des St. Urbanus Weinritterordens zum höchsten Ordensfest in der Michaelakirche im 1. Wiener Gemeindebezirk versammelt, um gemeinsam das Stiftungsfest zu feiern. Dabei wurde auch das langjährige Ordensmitglied Christian Stöger in den innersten Kreis des Ordens aufgenommen und zum Ritter geschlagen. Anschließend wurden die sechs Siegerweine des NEWCOMER Awards 2015 präsentiert und verkostet.

2015 05 21 19.04.18

Zum Auftakt des Stiftungsfestes in der stimmungsvollen Michaelakirche gab Großmeister Eduard Franz Hamersky einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung des Weinbaus. Begonnen hat demnach alles schon im 6. Jahrtausend v. Chr. in Vorderasien, wobei Armenien und das heutige Georgien als Ursprungsländer des Weins gelten.

Seit dem Altertum spielt Wein als landwirtschaftliches Erzeugnis eine bedeutende Rolle, sowohl in der Wirtschaft als auch im sozialen und rituellen Leben. Insbesondere aber war und ist er ein Symbol zahlreicher Mythen und Religionen. So galt der Wein in der griechischen Antike als ein Gegenstand religiöser Verehrung und Sinnbild der Kultur, und stand im Mittelpunkt der Kulte und Mysterien des griechischen Gottes Dionysos.

Wein ist später auch ein religiöses Symbol der Erlösung geworden. Das Christentum hat die Entwicklung und Verbreitung von Weinbau und -kultur besonders gefördert und geprägt. Auch die Bibel – wo Noah als der erste Winzer gilt – macht vom Wein reichen symbolischen Gebrauch. So etwa dient im Buch der Psalmen der Wein der Lebensfreude, bei Salomo ist er Arznei für Leidende, aber auch mit Vorsicht zu genießendes Rauschmittel. Das Volk Israel wird mit einem Weinberg verglichen; Jesus beschreibt die Verbindung zu seinen Nachfolgern wie die zwischen Rebstock und Reben, und das Wirken des Heiligen Geistes wird mit gärendem, neuem Wein verglichen.

Dass Wein zählt zu den ältesten Kulturgütern der Menschheit gehört, wird wohl keines der St. Urbanus Ordensmitglieder überraschen. Denn sowohl die Kunst der Weinbereitung als auch die Kultur des Weingenusses ist über Jahrtausende hinweg bis heute immer fortentwickelt worden. In vielen Ländern haben sich Weinliebhaber und -kenner zu Vereinen und Organisationen zusammengeschlossen, um den Weingenuss gemeinsam zu kultivieren. Wie etwa dem St. Urbanus Weinritterorden, wie der Großmeister ausführte.

Unter der Leitung von Pater Peter van Meijl von den Salvatorianern wurden dann auch die Fürbitten zum Thema Wein gesprochen, bevor Junker Christian Stöger – diesmal als einziger Anwärter - in den Ritterstand erhoben wurde. Um gleich danach in das Amt des Herolds eingeführt zur werden. Durchaus passend, denn der langjährige ORF-Journalist ist seit Kurzem für den Internet-Auftritt und das öffentlich-mediale Erscheinungsbild des St. Urbanus Weinritterordens verantwortlich.

DSC 4634     DSC 4661  Fotos: Karl Juris

13 Ritter, 4 Ehrendamen sowie 69 Gäste und Mitglieder versammelten sich nach der Feier im Refektorium, wo die diesjährigen NEWCOMER-Sieger mit ihren Weinen präsentiert und selbige auch verkostet wurden. (Beschreibungen und Verkostungsnotizen unter „Newcomer 2015“). Wobei bei den Weißweinen vor allem schwere (13,5-15 Volumsprozent Alkohol) und gehaltvolle Weine (zwei im Barrique ausgebaute Chardonnays und ein Riesling) doch ein wenig überraschten. Neu auf den ersten drei Plätzen waren diesmal Hannes Wendelin aus Gols, Andreas Ziniel aus St. Andrä am Zicksee und Markus Klager aus Wien-Stammersdorf.

Bei den Rotweinen gab es gleich drei Cuvées, die prämiert wurden. Zum 3. Mal in Serie siegte Johann Gisperg aus Teesdorf/NÖ. Nach 2013 und 2014 mit jeweils einem Merlot Reserve 2011 bzw. 2012 überzeugte er diesmal mit einer Cuvèe Kontrast 2012, bei der Rösler, Merlot, Sankt Laurent und Zweigelt einen dunklen, schweren und vollmundigen Wein mit 13,5 Volumsprozent ergaben. Platz 2 ging an Stefanie Gerdenits aus Hornstein, die im Vorjahr mit ihrem Blaufränkisch 2011 noch 3. gewesen war. Diesmal überzeugte ihre Blaufränkisch/Zweigelt Cuvée „Kleines Holzfass N 2012“ mit 14 Volumsprozent, nussigem Aroma und einem weichen, milden Abgang. Neu dabei auf Platz 3 wieder Andreas Ziniel mit der Zicksee Cuvée aus CS, ME und ZW. Gekeltert aus den besten Lagen, 18 Monate im Barriquefass, überzeugte diese mit einem vollen Beerenaroma und einer lebendigen Säure.

In geselliger Runde klang das Stiftungsfest gegen 23 Uhr in guter Stimmung aus.

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