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Es war eine gelungene Prämiere der JungWinzerCompetenceTrophy JWCT, die mit der Preisverleihung an die Siegerwinzer am 23. September ihren Höhepunkt fand. Es war allerdings keine leichte Geburt dieser Veranstaltung (siehe "Die Idee"), die sich jedoch bereits im ersten Jahr eines großen Interesses erfreute. 162 Weine sind eingereicht worden, die besten drei wurden in den drei Kategorien "Weißwein klassich", "Weißwein Reserve" und "Rotwein" prämiert und im Rahmen des Konventikelfestes Niederösterreich des St. Urbanus Weinritter Ordenskollegiums in der Weinbauschule Krems prämiert. Überraschend war dabei vor allem die hohe Qualität der von den Jungwinzern gemachten Siegerweine.

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Platz 1 und Platz 3 bei den Weißweinen klassisch ging an Stefan Zadrazil aus Obernalb bei Retz. Herausragend der Grüne Veltliner ""Sonnleiten" Weinviertel DAC, ebenso sein besonders fruchtiger Welschriesling 2015 (siehe "Gewinner 2016"). Stefan ist Jahrgang 1996, hat im Juni 1994 die Fachschule in Krems mit Auszeichnung beendet. Seine Betriebsphilosophie bei der Bewirtschaftung der 7 ha im elterlichen Weingut: So viel wie unbedingt nötig und dies zur rechten Zeit!

Den 2. Platz holte sich Reinhard Wimberger aus Kleinweikersdorf mit seinem Gelben Muskateller "Brombergen" 2015. Reinhard hat die Weinbauschule Krems 2011 abgeschlossen und anschließend das Weinmanagment 21 in Krems absolviert. Im Weingut seiner Eltern werden 12 ha mit 15 verschiedenen Sorten bearbeitet, davon 60% Weißweine und 40% Rotweine. Reinhard ist nach eigener Aussage eine gefühlvolle Person, mit der sich gut reden lässt. "Alles, was ich mir in den Kopf setze, wird vollbracht", sagt er - und man glaubt es ihm auch. Sein Lieblingsort ist das ganze Jahr über Tag und Nacht im Weingarten. Sein Motto: 100% Sortentypizität des Weines soll sich im Glas des Weingenießers wiederfinden.

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Gehaltvoll dann die Siegerweine in der Kategorie "Weißwein Reserve". Auf Platz 1 Markus Heninger vom Weingut Krustetten südlich der Donau, wo 10 ha bewirtschaftet werden. Markus hat die VinoHAK 2011 abgeschlossen. Er bewirtschaftet die Weingärten mit viel Leidenschaft und im Einklang mit der Natur. In der Vinifikation achtet er vor allem auf schonende Verarbeitung und legt damit den Grundstein fü ausgezeichnete Qualität. Sein Ziel ist es, das einzigartige Terroir der verschiedensten Lagen in jedem einzelnen Wein optimal zur Geltung zu bringen. Der Siegerwein, ein GV Wachauer Selektion 2015, stammt aus den Rieden in Mautern und wurde zu 100 % im Stahltank ausgebaut.

Platz 2 ging an Kerstin und Ingrid Schwertführer aus Sooß bei Baden für ihren Pinot Blanc 2015. 7 der 18 ha des elterlichen Weingutes bewirtschaften sie seit 2014 und sind ihren Eltern für die Chance und das Vertrauen dankbar. Kerstin hat die Weinbauschule Krems 2014 abgeschlossen, Sigrid das Weinmanagement Krems im Jahr 2012. Sie managt das Büro und ist für Weinverkostungen und Verkauf zuständig. Das kommt ihrem offenen und redseligen Naturell entgegen. Kerstin ist die eher ruhigere und ausgeglichenere der beiden. Sie hat die Arbeit in Weingarten und Keller über. Als "Schwertführerinnen" haben sie eine gemeinsame Aufgabe gefunden, die sie glücklich macht.

Auf Platz 3 der Rote Veltliner "VVision" 2013 aus Fels/Wagram, ein kräftiger, vollmundiger Wein von Horst Kolkmann jun. Er hat die Weinbauschule Krems im Juni 2015 angeschlossen, war 2013 beim Weingut Christmann in Gimmeldingen/Deutschland auf Praxis und hatte danach die Idee, die sechs alten, handgeschnitzen Akazienfässer des elterlichen Weingutes wieder zu befüllen. Diese wurden also neu geschliffen und hergerichtet und 2013 der Jubiläumswein anlässlich 50 Jahre Weingut Kolkmann, der Rote Veltliner, eingefüllt. Nach 12 Monaten wurde der Wein für weitere 12 Monate ins große Holzfass gefüllt. Das Endprodukt ist der "VVision" mit zwei VV, abgeleitet vom Wagram-W. Übrigens: 2016 erhielt das Weingut das Nachhaltigkeits-Zertifikat. Neben der Meisterprüfung in Weinbau- und Kellerwirtschaft strebt Horst Kolkmann jun. auch noch ein Auslandspraktium in Neuseeland an - um seinen Horizont ständig zu erweitern. 

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Weiche, von Merlot dominierte Weine waren die Sieger in der Kategorie "Rotwein". Platz 1 ging hier an Daniel Burger aus Langenlois-Zeiselberg mit seinem "Destiny" Merlot Barrique 2012. Der Wein wurde warm im Stahltank vergoren und dann zwei Jahre im Barriquefass gereift. Daniel ist 23 Jahre alt, hat 2013 an der VinoHAK in Krems maturiert und die Facharbeiterprüfung in Weinbau und Kellerei abgelegt. Derzeit ist er mitten in der Meisterausbildung in Weinbau und Kellerei und studiert berufsbegleitend auf der BOKU "Diplom Önologie". Sei 2014 ist Daniel für den Weinbau im Betrieb "Weingut und Rebschule Burger" seines Vaters Gerhard zuständig, den er gemeinsam mit ihm führt. 7 ha Weingärten werden im Kamptal bearbeitet, die Hauptsorte ist der Grüne Veltiner, der Zweigelt ist die zweite Sorte. Umso erstaunlicher der Merlot-Siegerwein, der nur ein Nischenprodukt des Betriebes ist.

Auf Rang 2 der "Kümmerlingstein" (60% BF, 20% CS, 20% M) 2013 von Michael Kirchknopf aus Eisenstadt - Kleinhöflein. Michael ist 1990 geboren, aufgewachsen in Kleinhöflein und hat die Ausbildung zum Winzer an der Weinbauschule Eisenstadt und Krems absolviert. 2012 hat er das Weinmanagement mit der Prüfung zum staatlichen Weinmanager abgeschlossen, 2014 den Meisterkurs für Weinbau und Kellerwirtschaft. Mit dem Einstieg in das großelterliche Weingut 2012 begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Weinguts. Kompromisslos, konsequent und geradlinig versucht er seine Vorstellungen in die Tat umzusetzen. Die Zielsetzung ist, schlicht und einfach Weine zu erzeugen, die ihre Herkunft, das Terroir und das Handwerk des Winzers erlebbar machen. Seine Philosophie: „Weine machen, die begeistern und den Weinliebhabern Freude und Genuss bereiten!“

Und auf Platz 3 der "Peppone" (ZW/M) 2013 von Josef Schenter aus Schönberg - Thürneustift. Wobei sich der Name "Peppone" von seinem Vornamen "Josef" ableitet. Der hat die Kremser Weinbauschule im Jahr 2013 abgeschlossen. Josef ist nach eigenen Angaben sehr traditionsbewusst und meist auf der Suche nach alten Techniken der Weinbereitung. Er findet das interessanter als hochgezüchtete Reinzuchthefen, die die Weine in bestimmte Richtungen lenken und trimmen. Die Weine sollten sich seiner Ansicht nach frei entfalten können und ihre Ehrlichkeit mit Stolz zeigen - genauso wie sie es früher noch durften! "Wein weckt in mir irrsinnige Begeisterung und Leidenschaft", so Josef Schenter.

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Für alle Gewinner gab es neben der Urkunde praktische Sachpreise, die jeder Jungwinzer braucht und verwenden kann. So erhielt jeder Sieger Weinflaschen im Wert von ca. € 600,- , gesponsert von der Fa. VETROPACK in Pöchlarn und der Firma RWA-Raiffeisen Ware Austria. Als Vertreter dafür war Franz Nimmervoll, Geschäftsführer der Lagerhausgruppe Absdorf/Ziersdorf bei der Preisverleihung anwesend. Zusätzlich gab es je 100 Stk Rebveredlungen im Wert von € 200,-. Neo-Junker Franz Backknecht hat diese vom anerkannten Veredelungsbetrieb Rebschule Backknecht aus Rohrendorf als Gutschein an die Sieger überreicht.

Text: Christian Stöger
Fotos: Monika Schwedler 

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