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Das Vulkanland, früher unter dem Weinbaugebiet Südost-Steiermark bekannt, war Thema der Tafelrunde des Konventikels Eins am 7.3.2018 im Ordenskeller. 15 Ordensmitglieder konnten sich von der Sortenvielfalt dieser Region mit 1.556 ha Anbaufläche überzeugen, denn nicht weniger als zehn verschiedene Weinsorten bei 19 Weinen standen zur Verkostung bereit. Gewachsen auf Vulkangestein, Basalt und Schiefer zeigten sich vor allem die Weißen fruchtig und vollmundig. Wobei nicht nur die "Eruption" vom WG Scharl aus St. Anna am Aigen auch eine solche im Glas war.

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Für viele war es nicht ganz einfach, in Wien Weine aus dem Vulkanland zu bekommen. Das Winzerangebot war hier überschaubar, und so nahm es auch nicht wunder, dass das WG Neumeister aus Straden gleich mit acht verschiedenen Weinen vertreten war. Auf 35 ha Anbaufläche werden die Weingärten seit 2013 organisch biologisch bewirtschaftet, preislich sind die Weine allerdings eher im oberen Segment zu finden. Wie etwa der Eröffnungswein des Abends, der GM "Steirische Klassik" 2017, mit 11,5% frisch, zitronig, saftig um € 15,-. Oder der WB "Steirische Klassik" 2017 mit 12% um € 12.- und dem Geschmack nach Quitte, Mandel und etwas Kardamom. Oder der Rote Traminer "Ried Steintal" (1. STK Lage) mit 13,5% um € 20,-. Die Reben waren 1971 vom Urgroßvater gepflanzt worden, ausgebaut im großen Holz zeigte er sich rauchig, floral, mit Aromen nach Wiesenkräutern, cremig und lang. Danach der SB "Ried Klausen" (ebenfalls 1. STK Lage) mit 13% um € 22,-. Ebenfalls im großen Holz ausgebaut, straff am Gaumen, und trotz des schlechten Jahrgangs 2014 ein mineralischer SB mit strukturgebenden Tanninen und langem Abgang.

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Und dann noch die Weine der Großen STK-Lagen, der SB "Ried Moarfeitl" 2015 (94 Falstaff-Punkte) und der GB 2015 und 2033 "Ried Saziani". Der SB "Moarfeitl" um € 37,- mit 13,5% im großen Holz ausgebaut, zeigte sich tiefgründig, rauchig, mit reifem Apfelaroma und Mandel, Cassis im Abgang. Der GB "Saziani" um ebenfalls € 37,- zeigte sich als 2015er reif, rund und vollmundig, als 2003er hingegen cremig, nussig, lang und toll. Auf jeden Fall ein Wein, dem die Jahre gut tun.

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Alle anderen Weingüter des Abends liegen an der Klöcher Weinstraße, und zwar Winkler-Hermaden aus Kapfenstein bei Bad Gleichenberg (28 ha Eigenanbau und 12 ha gepachtet) - hier ein toller Klöcher WR 2017 mit 12,5%, 5,4 gS und 1,1 gRZ und ein, zumindest an diesem Abend, weniger toller Zweigelt "Olivin" 2011 mit 13%, 5 gS und 1,1 gRZ, der 18 Monat eim Barrique ausgebaut wurde, aber sowohl in der Nase als auch am Gaumen unangenehme Nuancen zeigte.

Südlich von Kapfenstein liegt der Ort St. Anna am Aigen mit dem WG Scharl, das 10 ha bewirtschaftet. Die "Eruption weiß", ein Chardoanny Alte Reben 2015 mit 13,5% um € 19,- und Anklängen an Honigmelone, Nougat, mit schönen Röstaromen passte perfekt zur von Ordenskoch Karl Schaffelner servierten Hauptspeise, einer gefüllten Kalbsroulade mit Reis (siehe "Karl's Kulinarium" im Mitgliederbereich). Die "Eruption rot" 2008, eine im Barrique ausgebaute Cuvée aus ZW+M mit 13% war der Abschlusswein des Abends. Doch davor gab es noch so manches Highliht - wie den GM 2016 vom WG Platzer aus Tieschen (zwischen Klöch und St. Anna am Aigen). Ein klassischer, vollmundiger, reifer GM mit 11,5%, 5,6 gS und 2,6 gRZ um nur € 8,-.

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Oder auch der schöne CH "Aunberg" 2016 mit 13,5%, 5,9 gS und 3,2 gRZ vom WG Platzer um € 12,-, körperreich, mit Aromen nach Steinobst und Honigmelone.

Last but not least dann der südlichste Ort der Weinstraße, Klöch. Vom WG Frühwirt zeigte sich der GM 2016 mit 12,5%, 5,5 gS und 3,1 gRZ um € 8,- sehr cremig und vollmundig - und dann der SB "Ried Kratzer" Reserve 2012 mit 14%, 5,4 gS und 2,9 gRZ um € 14,-. Ein Wein aus selektionierten Trauben aus der Top-Lage Kratzer, mit 30 Monaten Feinhefeausbau im großen Holzfass und Aromen nach reifen Stachelbeeren, Kokos, strukturiert und opulent, tief mineralisch.

Und dann natürlich die Traminer, der "Wein mit dem Duft der Rose" vom WG Gießauf-Nell aus Klöch. Lediglich 6 ha werden ausgebaut, doch das Ergebnis ist wirklich einzigartig. Der Gewürztraminer "Selection" 2011  mit 13,5%, überzeugte mit dem einzigartigen Dufterlebnis, leichten Zitrusnoten am Gaumen, gehaltvoll und mit gut eingebundener Restsüße um € 10,50.

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Eine Überraschung war der Gewürztraminer-Sekt dieses Weingutes aus dem Jahr 2003. Trotz seines Alters überraschend rund, vollmundig, mit feiner Perlage. Und als krönender Abschluss noch ein nach der Champagnermethode ausgebauter Sekt "Riegersburg" vom WG Platzer, mit 23 Karat Goldflakes, speziell für die Tafelrunde des Konventikels Eins etikettiert und von Anni und Ferdi Besim gespendet. Ein würdiger Abschluss eines tollen Verkostungsabends.

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Fotos und Text: Christian Stöger

 

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