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Frauenpower beim Newcomer Award

Beim diesjährigen NEWCOMER AWARD kamen von 93 eingereichten Weinen von 33 Absolventinnen und Absolventen der Ost- und Weinbauschule Klosterneuburg - die bei einer Blindverkostung am 4. Mai 2017 verkostet und bewertet wurden - vier Herren und zwei Damen ins Finale. Und bei dieser 5. Auflage des Winzer-Nachwuchsbewerbes setzten sich sowohl in der Kategorie WEISS als auch in der Kategorie ROT jeweils eine Jungwinzerin durch! Die Prämierung erfolgte am 23. Mai 2017 im Rahmen des Stiftungsfestes des St. Urbanus Weinritter-Ordenskollegiums in der Michaelerkirche.

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Angelika Lobner (Maturajahrgang 2013), vor drei Jahren bereits in der Kategorie Weisswein mit dem Chardonnay 2013 und dem Pinot Blanc 2013 auf Platz1 und 2, war diesmal mit einer Cuvée die Beste! Und zwar mit dem "Bernsteinwein" 2016 (CH, WB, GV). Dort, wo das Marchfeld in das Hügelland des Weinviertels übergeht, 35 km östlich von Wien, in Mannersdorf an der March, liegt der Weinbaubetrieb der Familie Lobner, wo Angelika seit Jahren voll mitarbeitet. Nach einem halbjährigen Praktikum in Chile hat sie viele neue Erkenntnisse ins Weinviertel zurück gebracht - und mit dem Bernsteinwein gleich einen echten Sieger gelandet.

Sie verwies damit Mathias Pöcher aus Obernalb bei Retz auf Platz 2. Mathias (Maturajahrgang 2013) hatte bereits in den Jahren 2015 Platz 4 und 2016 Platz 5 belegt, diesmal hat es fürs Finale und einen Spitzenplatz gereicht. Und zwar mit dem Chardonnay Reserve Thalen 2015, einem Lagenwein internationalen Stils südlich von Retz.Mathias arbeitet seit der Matura hauptberuflich auf dem Familienweingut mit 9 ha Weingärten, wobei 2/3 mit Weißwein und 1/3 mit Rotwein bepflanzt ist. Die Hauptsorte ist - typisch für das Retzerland - der Grüner Veltliner, dennoch war er diesmal mit dem Chardonnay erfolgreich. Seit 2013 trägt er die Verantwortung im Keller, von der Presse bis hin zur fertig etikettierten Weinflasche. "Die Kellerwirtschaft ist meine Leidenschaft, wo ich meine Vorstellungen verwirklichen kann", so Mathias. Sein Leitmotto: "Mit viel Ehrgeiz und Genauigkeit ein Ziel vor Augen zu haben, jedoch die schönen und gelassenen Momente im Leben eines Winzers nicht zu verpassen."

Neu vorne dabei ist Alexander Schabl (Maturajahrgang 2014) aus Prottes im Marchfeld. Mit dem GV Weinviertler DAC Reserve Schwabenberg 2015 holte er Platz 3. "Schon seit ich denken kann war ich immer gemeinsam mit meinem Vater im Weingarten", erzählt Alexander. Nach seinem Abschluss an der HBLA Klosterneuburg stieg auch er sofort hauptberuflich in den ca. 10ha großen elterlichen Betrieb ein, wo er nun hauptsächlich für die Weingartenarbeit zuständig ist. "Gemeinsam mit meinem Vater mache ich die Kellerarbeit und helfe natürlich auch gern in unserem Buschenschank mit." Wenn ich nicht gerade weinbaulich beschäftigt ist. dann ist er bei der Freiwilligen Feuerwehr, seinem größten Hobby. 

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Frauenpower auch bei den Rotweinen. Nach Platz 3 im Jahr 2014 (BF 2011) und Platz 2 im Jahr 2015 (N2012) gelang Stefanie Gerdenits aus Hornstein (Maturajahrgang 2013) nun der Sieg. Und zwar diesmal mit dem Kleines Holzfass N2015, einer Cuvée aus jeweils 50% ZW und BF. Die Jungwinzerin zeigte sich ob ihres Sieges diesmal überrascht und  konnte es gar nicht fassen. „Ich bin quasi in diesen Beruf reingewachsen, es hat mich schon immer fasziniert”, sagt Stefanie Gerdenits, die mit ihren Eltern am Weingut nach eigenen Angaben "harmonisch" zusammenarbeitet.

Auf Platz 2 landete Leonhard Schödl aus Loidesthal südlich von Zistersdorf (Maturajahrgang 2015). Zusammen mit seinem älterer Bruder Mathias und seiner älteren Schwester Viktoria, die derzeit in London Kulturmanagment studiert und sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert, arbeitet er im 10 ha großen Familienbetrieb. "Alle Aufgaben im Betrieb werden gemeinsam besprochen und bewältigt", so Leonhard. Er wird von August bis November ein Praktium in Kalifornien absolvieren. Leonhard Schödl studiert auch an der Universität für Musik und darstellende Kunst Schlagzeug, denn "Musik ist mein größtes Hobby", so der Jungwinzer. Bei ihm kann man auch wirklich davon sprechen, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Sein Vater, DI Herbert Schödl, unterrichtet nämlich an der Weinbauschule Klosterneuburg. Leonhards Sandbergen Cuveé Reserve 2015 (ME/CS) präsentierte sich als toller Wein mit viel Potential, ebenso die Distelwiese 2015, ein Zweigelt von Andreas Unger (Maturajahrgang 2014) auf Platz 3. Der Name stammt von der "Mülidistel", dem umgangssprachlichen Begriff für Löwenzahn, der in den Lagen in Halbturn nahe der ungarischen Grenze weit verbreitet ist.

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Erstmals gab es 2017 auch die Prämierung der Sortensieger - und zwar dann, wenn mehr als zehn Proben in einer Sortenkategorie eingereicht worden waren. Das war diesmal bei drei Weißweinkategorien der Fall:

In der Kategorie Riesling (12 Einreichungen) gab es einen ex equo-Sieg: Mathias Pöcher aus Obernalb, mit seinem CH Reserve Thalen 2015 bereits auf Platz 2 der Weißweine, kann sich auch über den besten Riesling, einen Rheinriesling Ried Thalberg 2016 (12,9% Alk, 4,5g RZ, 6,1gS) freuen. Eine Anerkennungsurkunde gab es auch für die zweite Siegerin, und zwar Kathrin Brachmann aus Traismauer/Wagram mit ihrem Traisental DAC Riesling 2016 (12,5% Alk, 3,4g RZ, 6,5 gS).

Bei den Grünen Veltlinern wurde in zwei Kategorien unterschieden: Klassik und Reserve. In der Klassik bis 13% Alkohol siegte Alexander Schabel aus Prottes (er holte Platz 3 bei den Weißweinen mit der DAC Reserve Schwabenberg 2015) hier mit dem DAC Ziegelweingarten 2016 (12,8% Alk, 2,8g RZ, 5,5gS). Seine DAC Reserve Schwabenberg 2015 war dann auch der Siegerwein der Kategorie GV Reserve ab 13%. Die besten Grünen Veltliner 2017 kommen also ganz offensichtlich aus dem östlichen Weinviertel. 

Text: Christian Stöger
Fotos: Karl Juris

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