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Im Sankt Urbanus-Ordenskeller ging es am Donnerstag, den 12. März 2015 um einen mehr als interessanten Terroir-Vergleich zwischen Löss und Urgesteinsböden anhand der österreichischen Weißwein-Leitsorte Grüner Veltliner. 22 Weine standen zur Verkostung durch die Ordensmitglieder bereit, die immer paarweise Löss gegen Urgestein durchgeführt wurde. 

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Der "Vergleichskampf" erstreckte sich über fünf Regionen Niederösterreichs: die Wachau mit ihren dominierenden Gneis- und Granitböden der böhmischen Masse, das Krems- und Kamptal, wo man Urgestein neben Löss findet, dazu Permasandstein (bis zu 300 Millionen Jahre alt) und Glimmerschiefer-Konglomerat wie etwa am Heiligenstein sowie den Wagram und das Weinviertel, wo die Lössböden dominieren. Was den Veltliner betrifft, war der Spruch "Je Löss, desto würziger" auf seinen Wahrheitsgehalt zu testen.

Den Anfang machte ein ungleiches Paar, und zwar der GV "Lössterassen" 2014 von Schloss Gobelsburg mit 12 Vol% und der GV "Gutsreserve" 2009 mit 14,5 Vol% vom Weingut Geyerhof. Wobei ersterer sich würzig und pfeffrig zeigte, zweiterer fein und mineralisch.

Paar Nummer 2 war der einfache GV 2013 vom Weingut Bründlmayr aus Langenlois mit 12,5& als Löss-Vertreter und besonders interessant der GV "Urgestein" 2013 vom Weingut Prechtl aus Zellerndorf. Mit ebenfalls 12,5 Vol% zeigte sich dieser mit präsenter Säurestütze und spritzigem Finish. Beide mit jeweils € 13,- allerdings nicht besonders günstig.

Als 3. Paarung gab es den GV "Hasel" 2013 vom Weingut Eichinger, ausladend, vollmundig und aromatisch, sowie den GV "Kamptal" 2013 vom Weingut Hiedler mit Spontangärung, trinkfreudig und sortentypisch.

Nummer 4 waren der GV "Hummelflug" 2014 vom Weingut Hummel mit 12 Vol% eher auf der spritzigen Seite aus dem Löss, sowie der GV "Fed Terasse" 2013 vom Weingut Schneeweiss aus Weissenkirchen mit 12,5 Vol%. Der Wachauer Urgesteinsboden prägte die leichtfüssige, trockene Machart. Der Preis: € 8,50 (€ 7,- für den "Hummelflug").

Zur Halbzeit der Verkostung zeigte sich der GV "Klassik" 2012 vom Weingut Leth als einfacher, leicht minziger und doch modellhafter GV vom Wagram, sowie der GV "Friendly Laurenz V." 2013 vom Weingut Lenz Moser mit jeweils 12,5 Vol5. Wobei letzterer mit einem Preis von € 14,- nahezu das Doppelte kostet wie der Klassiker vom Leth (€ 7,20). 

Bei der 6. Paarung ab es den GV "Der Ott" 2013 vom Weingut Ott mit 13 Vol%, der sich als ausgereifter und feinherber Löss-Vertreter zeigte, allerdings zum sehr reifen Preis von € 26,-. Dem gegenüber stand der GV "Kamptal Heiligenstein" 2013 vom Weingut Schierer aus Zöbing mit 12,5 Vol%, schöner Mineralität und klassischer Sortenpräsenz sowie einem sensationellen Preis/Leistungs-Verhältnis von lediglich € 5,-   

Paar Nummer 7 brachte den GV "November" 2013 mit 13 Vol%, der sich vom Weingut Lukas Lehner als extraktreich, mit leichten Kernfrucht und Honignoten präsentierte. Dazu der Urgesteins-GV "Alte Reben Reserve" 2013 vom Weingut Dockner aus Höbenbach im Kremstal mit 13 Vol% und kühler, mineralischer Aromatik.

Die achte Kombination stellte den GV "Altenberg" 2013 vom Weingut Seifried aus Oberstinkenbrunn vor. 13 Vol%, ein leichter mineralischer Touch trotz Löss-Terrroir und im Geschmack ein Hauch von Orangenzesten und Grapefruit zeichneten diesen Wein um € 9,- aus. Dazu der GV "Methusalem" 2013 vom Weingut Stift aus Röschitz, gekeltert aus Rebstöcken aus dem Jahr 1949. Mit 13,5 Vol%, feiner Mineralik, einer schönen Kräuternote und rauchig-langem Abgang überzeugte dieser Wein mit Potenzial - und dem guten Preis von € 9,-

Der GV "Loisium Weingarten" 2013 vom Weingut Steininger aus Langenlois eröffnte die neunte Paarung. Mit 13 Vol% zeigte sich dieser GV klassisch einfach um € 9,-, dazu der GV "Grub 1" 2012 von Schloss Gobelsburg mit 14 Vol% als kräftiger Urgesteinsvertreter. Als Reserve DAC-Wein aus der Toplage Lamm am südlichen Fuße des Heiligensteins zeigte er sich trotz des wetterbedingt schwachen Erntejahres doch springlebendig als eher puristischer Premium-Veltliner.

Paar Nummer 10 brachte den GV "Sätzen Reserve" 2013 vom Weingut Schwarzböck aus Hagenbrunn mit 13,5 Vol%. Ein gelungener, facettenreicher GV um € 11,- Dazu der GV "Steinertal Smaragd" 2011 vom Weingut Schmelz aus Joching in der Wachau mit 14 Vol% und einem klaren Geschmack nach Minze, Kletzenbrot mit mineralischen Feuerstein-Anklängen und kühler Stilistik um ehrliche € 25,- 

Last but not least dann Paar Nummer 11, das zwei Vertreter des Löss präsentierte. Und zwar den GV "Schlossberg" 2012 von der Wagramer-Legende Weingut Fritsch aus Kirchberg/Oberstockstall. Mit 14 Vol% ein subtiler Lagenwein mit schöner Tiefe, extraktreich, beachtlich um € 21,- Dazu noch einmal das Weingut Leth, diesmal mit dem GV "Scheiben Löss" 2002 mit 13,5 Vol%. Im Holzfass gereift, aus der absoluten Top-Riede und von 30-50 Jahre alten Reben zeigte dieser große GV Aromen nach Ananas, Waldhonig. Kräutern und überzeugte durch eine - trotz seines Alters - körperreiche Fülle. Der Preis um die € 20,-

Text: Hans Steiner
Fotos: Christian Schwedler

 

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